Donnerstag, 30. August 2012

Armee-Konzert auf der Burg Storkow

Am 29.08 veranstaltete die Stadtverwaltung Storkows und die Storkower Bundeswehr-Kaserne ein Konzert für den 'guten Zweck'

Was ist das Motiv hinter diesem Benefizkonzert? Naiv ist, wer meint es ginge vordergründig um die Spendensammlung für das lokale Eltern-Kind-Zentrum oder um ''Virtuosität und Ausdruckskraft'' der Marschmusik. Im Vordergrund steht das Verbreiten eines positiven Marketings des Militärs und das Gewöhnen an dessen vermehrtes Auftreten im öffentlichen Raum. Militäreinsatze im Innern, sowie Krieg und Ausbeutung anderer Regionen der Erde sollen in der Bevölkerung weniger Kritik finden. Und wer so schön musizieren kann, der wird doch im Ausland für 'uns' nur Gutes wollen....oder?
Die Hemmschwelle, beim Kriegsherr als Kanonenfutter sein Lohn und Brot zu verdienen, soll sinken. Erst recht wenn mehr Leute erkennen, dass es bei den Auslandseinsätzen vorwiegend um die Verteidigung unseres Wohlstandes mit Waffengewalt geht und wir bereit sind, uns an imperialen Raubzügen gegen andere Nationen für Rohstoffzugänge und geostrategisch wichtige Regionen zu beteiligen. Ein paar Tage nach dem 'Spektakel' tauchen dann Bilder in der regionalen Presse auf und zeigen wie harmonisch die Militärs mit Vertreter_innen der Stadtpolitik und Vereinen mit Sektgläschen und Schnittchen dieses ''unvergessliche Erlebnis'' ausklingen lassen. Ein positives Image, nur darum geht es!
Die Europaschule Storkow hilft übrigens auch kräftig mit durch Wandertage mit Soldat_innen oder kollektiven Besuchen in Kasernen. Das ist wohl die gute Zusammenarbeit von der die Bürgermeisterin zum Neujahrsempfang spricht. Wer in solchen Zeiten sich als Gast solch eines Benefizkonzertes einbinden lässt, der muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er/sie mindestens indirekt den Militärs und deren Strippenzieher_innen in Politik und Wirtschaft Krieg als Durchsetzung politischer Interessen Unterstützung bietet. Denn je unkritischer die Bevölkerung ggü. solchen Einsätzen, desto weiter werden die Macht ausübenden gehen.