Bereits ein Jahr ist es her, seitdem im
März 2012 Flüchtlinge mit einem Protestmarsch begonnen haben auf
die unmenschlichen Lebensbedingungen und das fragwürdige Asylrecht
aufmerksam zu machen. Seitdem gab es unzählige Aktionen gegen das
unmenschlichen Asylsystem in Deutschland, welches Flüchtlinge durch
Arbeitsverbote, Lebensmittelgutscheine und Residenzpflicht
diskriminiert. Als Beispiel dient hierbei sowohl das Protestcamp am
Oranienburger-Platz in Berlin und die ''hungerstreikenden''
Flüchtlinge am Brandenburger Tor. Auch müssen Flüchtlinge
zusammengepfercht auf engsten Raum mit weiteren Heimatvertriebenen in
den Aufnahmestellen „leben“ und haben keine Möglichkeit am
gesellschaftlichen Dasein teilzunehmen.
Zur Zeit machen die
Flüchtlingsaktivist_innen eine Bustour durch 22 Städte in
Deutschland. Sie besuchen die verschiedenen Lager, um die dort
lebenden Flüchtlinge zu ermutigen, sich zu organisieren und gegen
das bestehende Asylsystem zu kämpfen.
Bei einem Halt der Tour in Karlsruhe
und Köln wurden die Flüchtlinge mit heftigen staatlichen
Repressionen konfrontiert. So ging die Polizei wurde in Karlsruhe
grundlos auf die Gruppe der Aktivist_innen mit Schlagstöcken und
Hunden ohne Maulkorb losgegangen, nachdem sie für eine kurze Zeit
eine Straße vor der Landesaufnahmestelle blockiert hatten. In Köln
sah es da nicht anders aus. Nachdem vor einem Übergangswohnheim
Flyer für eine am Abend stattfindende Demo verteilt wurden und die
Polizei einschritt, kam es zu 19 unbegründeten Festnahmen.
Maxi Türke, Mitglied der Linksjugend
['solid] Oder-Spree erklärt dazu: „Wie mit den Flüchtlingen in
den Asylheimen und auf der Bus-Tour umgegangen wird, zeigt wieder
einmal, welche rassistischen Tendenzen das deutsche System hat. Es
kann nicht sein, dass Menschen, egal woher sie kommen, unter solchen
Bedingungen leben müssen und von gesellschaftlicher beziehungsweise
staatlicher Seite diskriminiert werden. Wir rufen alle Menschen dazu
auf, sich an der Refugee Revolution Demo am 23. März um 14 Uhr am
Oranienburger-Platz zu beteiligen und mit anderen Aktivist_innen
gemeinsam für menschenwürdigere Bedingungen der Flüchtlinge zu
kämpfen!“